Nationaler Alkoholaktionsplan NAAP 2000

Schweizer Aktionsplan Alkohol

Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (EKA)
(überarbeitet im Mai 2002)


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung
Warum ein nationaler Alkoholaktionsplan?
Der Alkoholaktionsplan der WHO
Globalziel und Grundstrategien des Alkoholaktionsplanes
Die 4 Säulen der Alkoholpolitik
Wichtige Akteure und wichtigste Lebensbereiche für alkoholpolitisches Handeln
Die Aufgaben des Bundes
Die Aufgaben der Kantone
Die Aufgaben der Alkoholindustrie
Die Aufgaben der Ärzteschaft
Die Aufgaben der Gaststätteninhaber und des Gaststättenpersonals
Die Aufgaben der Alkoholverkaufsstätteninhaber und des Verkaufspersonals
Lebensbereich Volksschule
Lebensbereich Berufsschule
Lebensbereich Familie
Lebensbereich Arbeitsplatz
Lebensbereich Freizeit/Sport
Lebensbereich Gemeinde
Wissensmanagement
Prioritäten in der Alkoholforschung
Prioritäten für die Jahre 2001 bis 2005

Zusammenfassung

Alkohol ist ein in der Schweiz verbreitetes Genussmittel, das die überwiegende Mehrheit der Bewohner und Bewohnerinnen dieses Landes nicht missen möchten. Die meisten Menschen hierzulande gebrauchen alkoholische Getränke, ohne sich und anderen Probleme zu schaffen. Doch Alkohol ist kein gewöhnliches Konsumgut, sondern kann gewebetoxisch sein und ist überdies abhängigkeitsbildend. Rund 10 Prozent der Bevölkerung leiden direkt oder indirekt an den Folgen des Alkoholmissbrauchs.

Darüber hinaus verursacht der missbräuchliche Alkoholkonsum in der Schweiz soziale Kosten in der Höhe von 3 Milliarden Franken pro Jahr.

Sowohl aus volksgesundheitlicher als auch auch aus volkswirtschaftlicher Sicht drängt sich deshalb ein nationaler Alkoholaktionsplan auf. Zweck dieses Plans ist es:
   1. Ziele und Strategien für eine rationale Alkoholpolitik zu formulieren
   2. Die wichtigen Akteure sowie die relevanten Lebensbereiche für die Alkoholprävention zu definieren
   3. Die Vielfalt der Optionen für alkoholpolitisches Handeln aufzuzeigen und
   4. Prioritäten für die Jahre 2001 bis 2005 festzulegen. Kriterium zur Festlegung dieser Prioritäten ist die Effizienz von Massnahmen, d.h. grösste Wirkung bei minimalen Investitionen.

Die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen will mit diesem Alkoholaktionsplan die politische Diskussion um die Alkoholprävention anregen und Entscheidungsträger zum Handeln motivieren.


Warum ein nationaler Alkoholaktionsplan?

Alkoholbedingte Schäden gehören zu den grossen sozialmedizinischen Problemen unseres Landes. Um sie gezielt zu vermindern und zu vermeiden, ist ein vernetztes Vorgehen der verschiedenen Akteure des Bundes, der Kantone. der Gemeinden sowie weiterer Kreise des Bildungsbereichs, der Ärzteschaft, der Industrie und Wirtschaft notwendig.

Mit der Absicht politische Entscheidungsträger zu motivieren, den sozialen und volksgesundheitlichen Problemen, die der Alkoholmissbrauch verursacht mit konkreten, längerfristig geplanten und breit abgestützten Massnahmen entgegenzuwirken, hat die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (EKA) einen Nationalen Alkoholaktionsplan 2000 (NAAP 2000) erstellt. Er wurde im November 2000 Frau Bundesrätin Ruth Dreifuss und interessierten Fachkreisen vorgestellt. Er stützt sich auf den Europäischen Alkoholaktionsplan der Weltgesundheitsorganisation und ist wie die Säulen der nationalen Drogenpolitik in die Bereiche Prävention. Therapie, Schadensverminderung und Repression im Sinne gesetzlicher Massnahmen gegliedert.

Der NAAP 2000 dient dem Ziel. den risikoreichen Alkoholkonsum zu reduzieren und die Kultur des moderaten Umgangs mit Alkohol. der weder die eigene Person noch andere gefährdet, zu fördern. Kinder und Jugendliche müssen gezielter vor frühzeitigem risikoreichem Alkoholkonsum geschützt werden.

Der NAAP ist ein Strategiepapier, das sich bewusst auf Alkohol konzentriert. Die EKA befürwortet aber grundsätzlich, dass die Kantone neben den suchtmittelspezifischen auch suchtmittelunspezifische Konzepte und Massnahmenpläne entwickeln. die den Bereich Gesundheitsförderung und Primärprävention beinhalten. Damit die Kräfte gezielter und effizienter eingesetzt werden, empfiehlt sie ausserdem die interdisziplinäre und überregionale Zusammenarbeit.


Der Alkoholaktionsplan der WHO

Bereits 1992 hat die WHO einen Europäischen Aktionsplan Alkohol ausgearbeitet, der Richtlinien für nationale Planungen enthält. 1995 ist die Europäische Charta Alkohol anlässlich einer Ministerkonferenz in Paris verabschiedet worden. Diese Charta enthält grundlegende Postulate für den gesellschaftlichen Umgang mit alkoholischen Getränken und den damit verknüpften gesundheitlichen und sozialen Problemen. Die Schweiz hat sowohl dem „Aktionsplan“ wie der „Charta Alkohol“ zugestimmt. Sie sind aber als Empfehlungen und nicht als zwingende Vorschriften zu verstehen.

Im Herbst 1998 hat eine europäische Auswertung der Anwendung des Planes und der Charta stattgefunden. Die Entwicklung in der Schweiz ist wichtigen Forderungen des Planes gegenläufig.

Im Frühjahr 2000 wurde von der WHO ein zweiter Europäischer Aktionsplan herausgegeben. Er enthält im wesentlichen dieselben, doch den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepassten Leitlinien für eine nationale Planung.

Internationale Leitlinien abstrahieren notwendigerweise von den nationalen Gegebenheiten. Einige Forderungen des europäischen Aktionsplans Alkohol kommen für die Schweiz höchstens als utopische Fernziele in Frage, während spezifisch schweizerische Probleme nicht angegangen werden.


Globalziel und Grundstrategien des nationalen Alkoholaktionsplanes

Globalziel
Verhütung und Verminderung von Schäden und menschlichem Leid, die aus dem nicht angemessenen Umgang mit alkoholischen Getränken entstehen.

Die 3 Grundstrategien
   1. Verminderung des Anteils jener Bewohner und Bewohnerinnen, die risikoreich
Alkohol trinken
   2. Sicherstellung eines flächendeckenden optimalen Behandlungsangebotes für Alkoholkranke
   3. Solidarisches Tragen der Behandlungs- und Rehabilitationskosten

Schäden und Leid durch Alkoholmissbrauch sind enorm. Eine schweizerische Alkoholpolitik hat jedoch auch davon auszugehen, dass rund 80% der Bevölkerung risikoarm oder gar keinen Alkohol trinken und dass der Konsum geringer Mengen Alkohols gar gesundheitlich positive Folgen haben kann.

Im Vergleich zum benachbarten Ausland verfügt die Schweiz über ein gut ausgebautes Behandlungs- und Betreuungsnetz für Alkoholkranke. Dieses Angebot gilt es auch unter dem bestehenden Kostendruck aufrecht zu erhalten.

Alkoholismus per se begründet laut heutiger Praxis keine Beitragspflicht der IV, vielmehr muss eine psychische Erkrankung oder eine körperliche oder geistige Behinderung vorliegen, um eine Versicherungsleistung zu erhalten. Diese Haltung widerspricht den gängigen Definitionen von Alkoholismus. Menschen mit Suchterkrankung sind in ihrer rehabilitativen Versorgung mit anderen Kranken gleichzustellen. Dies um so mehr, als Rehabilitation billiger ist als Verrentung.

Die 4 Säulen der Alkoholpolitik

Prävention durch Information,
    Früherkennung,
    Motivation
    Steuerungsmassnahmen
Schadensverminderung
Beratung, Therapie und Rehabilitation
Repression im Sinne gesetzlicher Massnahmen

Eine erste präventive Säule der Alkoholpolitik zielt darauf ab, die Nachfragenden nach alkoholischen Getränken so zuinformieren und zu motivieren, dass sie keine Alkoholprobleme für sich und andere entwickeln. Bei Problemkonsumenten geht es darum, diese bereits im Frühstadium zu entdecken und zur Änderung ihres Trinkverhaltens zu motivieren. Zudem will eine präventive Alkoholpolitik durch Steuerungsmassnahmen wie Preisbildungsbeeinflussungen und gesetzliche Regelungen (z.B. Besteuerung alkoholischer Getränke, Altersbeschränkungen, Beschränkung der Öffnungszeiten und der Angebotsdichte, 0,5-Promille-Grenze usw.) Alkoholproblemen vorbeugen.

Eine zweite Säule der Alkoholpolitik zielt darauf ab, alkoholbedingte Schäden zu begrenzen.

Eine dritte Säule der Alkoholpolitik bezweckt, alkoholbedingtes Leiden zu heilen oder zu lindern bzw. den Rückfall in den risikoreichen Alkoholkonsums zu verhindern.
Wichtige Akteure und wichtigste Lebensbereiche für alkoholpolitisches Handeln
Gemeinde
Individuum
Peer-Gruppe
Nachbarschaft
Freizeit
Sport
Arbeitsplatz
Familie
Schule
Bund/Kantone
Polizei
Justiz
Behörden
Produzenten
Verkäufer
Gaststätten
-Inhaber
-Personal
Ärzteschaft
Spitäler
Alkoholfachkliniken
Präventionsstellen
Selbsthilfegruppen
Beratungsstellen

Tabelle als PDF

Die Aufgaben des Bundes

Information/Früherkennung/Motivation
» Sensibilisierung der Bevölkerung
» Programme zur Aktivierung von Verhaltensänderungen
» Schaffung von Akzeptanz für Steuerungsmassnahmen und deren Begleitung durch Informationskampagnen

Steuerungsmassnahmen
» Überprüfen der Preisgestaltung alkoholischer Getränke gemäss Schädigungspotenzial
» Förderung der Verkehrssicherheit
– systematische Atemluftkontrolle, 0,5-Promille-Grenze
» Abgabealter
– angemessene, gut kommunizierbare, klare und einheitliche Regeln, Unterstützung der Kantone bei der Umsetzung
– Förderung der Schulung der Gastronomie
» Werbebeschränkungen
– keine Deregulierung, keine Lifestylewerbung, Überwachung der Umsetzung
» Alkoholzehntel
– Überprüfen der Vorgaben zur Verwendung der Mittel

Schadensverminderung
» Projektförderung
– gezielte Förderung innovativer, niederschwelliger Projekte zur Schadensverminderung in ihrer Startphase

Beratung/Therapie/Rehabilitation
» Solidarische Finanzierung
– neues Finanzierungsmodell für die stationäre Suchtmittelrehabilitation, das die Bereiche legale und illegale Suchtmittel gleichstellt und die Verantwortung von Bund, Kantonen und Institutionen verbindlich regelt
» Angebotssteuerung, bedarfsgerecht und qualitativ gesichert
» Förderung der Qualitätssysteme im stationären und ambulanten Bereich



Die Aufgaben der Kantone

Information/Früherkennung/Motivation
» Sensibilisierungsprogramme: abgestimmt und koordiniert mit den Programmen und Kampagnen des Bundes

Steuerungsmassnahmen
» Verbesserte Kompatibilität von kantonalen Bestimmungen mit der Alkoholpolitik des Bundes
» Wirksamerer Vollzug von Gesetzen und Verordnungen
» Interkantonale Harmonisierung der gesetzlichen Bestimmungen
» Behandlung von Strassenverkehrsdelikten: interkantonale Harmonisierung der strafrechtlichen Deliktfolgen (Busse, Gefängnis) und Verschärfung der administrativrechtlichen Deliktfolgen (Fahrausweisentzug)

Schadensverminderung
» Förderung überregionaler Zusammenarbeit: Geografische Ausrichtung/Zentren sollten ausschlaggebend sein, nicht Kantonsgrenzen
» Abstimmung von Projekten: Weiterführung/Mitengagement an Projekten, die in ihrer Startphase vom Bund unterstützt werden

Beratung/Therapie/Rehabilitation
» Förderung überregionaler Zusammenarbeit: geografische Ausrichtung/Zentren sollen ausschlaggebend sein, nicht Kantonsgrenzen
» Bewilligungsverfahren für Einrichtungen: Gewährleistung von Qualität und Bedarfsgerechtigkeit


Die Aufgaben der Alkoholindustrie

Information/Früherkennung/Motivation
» Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Präventionsorganisationen und der Alkoholbranche im Rahmen spezifischer Präventionsprogramme

Steuerungsmassnahmen
» Schaffung von freiwilligen Standards für die Alkohol-Werbung und die -Verkaufsförderung (Marketingkodex)


Die Aufgaben der Ärzteschaft

Information/Früherkennung/Motivation
» Kompetente und systematische Früherkennung und Beratung (sogenannte „Kurzinterventionen“) bei risikoreichem Alkoholkonsum
» Wirkungsvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spezialisten und Spezialistinnen im medizinischen und psychosozialen Bereich
» Öffentlichkeitsarbeit über den bewussten Umgang mit Alkohol
– gemäss Art. 19 der FMH-Standesordnung zum Dienst an der öffentlichen Gesundheit

Steuerungsmassnahmen
» Einzelnes und kollektives (durch medizinische Gesellschaften) politisches Engagement für wichtige alkoholpolitische Anliegen

Schadensverminderung
» Wirkungsvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spezialisten und Spezialistinnen im medizinischen und
psychosozialen Bereich Ärzteschaft

Beratung/Therapie/Rehabilitation
» Kompetenz in Beratung/Therapie/Rehabilitation von Alkohol-Kranken in wirkungsvoller Zusammenarbeit mit Spezialisten und Spezialistinnen im medizinischen und psychosozialen Bereich sowie den Angehörigen


Die Aufgaben der Gaststätteninhaber und des Gaststättenpersonals

Information/Früherkennung/Motivation
» Aufklärung des Personals hinsichtlich der einschlägigen Gesetzesbestimmungen (Altersgrenzen, Alkoholausschank an Betrunkene, Sirupartikel usw.)
» Motivation des Personals zur Anwendung dieser Bestimmungen

Schadensverminderung
» Verhütung von Trunkenheitsfahrten durch spezielle Schulungsprogramme für Gaststätteninhaber und das Bedienungspersonal


Die Aufgaben der Alkoholverkaufstätten-Inhaber und des Verkaufspersonals

Information/Früherkennung/Motivation
» Aufklärung des Personals hinsichtlich der einschlägigen Gesetzesbestimmungen (Abgabealter)
» Motivation des Personals zur Anwendung dieser Bestimmungen



Lebensbereich Volksschule

Information/Früherkennung/Motivation
» Förderung der Health-Promoting-School-Programme
» Fächerübergreifende Vermittlung von Kenntnissen über alkoholische Getränke sowie Sensibilisierung gegenüber deren Wirkung
» Vermittlung von Resistenz- und Selbstbehauptungstechniken sowie von Alternativen zum Alkoholkonsum
» Motivierung und verbesserte Ausbildung der Lehrkräfte
» Inventarisierung und Evaluation von Alkoholerziehungsmaterialien
Steuerungsmassnahmen
» Festlegen von Richtlinien und Sanktionen hinsichtlich des Konsums von Alkohol im Schulbereich
Schadensverminderung
» Einrichten schulinterner Beratungsstellen für Schüler und Schülerinnen mit Schwierigkeiten (z. B. Médiateurs scolaires, in der Romandie bereits eingeführt) unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen mit dem Peer-Counselling



Lebensbereich Berufsschule/weiterführende Schule

Information/Früherkennung/Motivation
» Problematisieren der Trinkrituale im Lehrbetrieb
» Vermitteln von Trinkregeln
» Problematisieren der Wirkung des Alkoholkonsums auf die zwischenmenschliche Kommunikation (Enthemmung)
» Sensibilisierung der Auszubildenden hinsichtlich des Alkoholkonsums im Zusammenhang mit Berufs- und Nichtberufsunfällen
» Motivierung und verbesserte Ausbildung der Lehrkräfte
» Evaluation von Alkoholerziehungsmaterialien

Steuerungsmassnahmen
» Festlegen von Richtlinien und Sanktionen hinsichtlich des Konsums von Alkohol im Schul- bzw. Berufsschulbereich

Schadensverminderung
» Integration der Alkohol- und Drogenberatung in die allgemeine Beratung der Auszubildenden sowie verbesserte Koordination zwischen betrieblicher und schulischer Beratungstätigkeit


Lebensbereich Familie

Information/Früherkennung/Motivation
» Ausarbeitung von Ausbildungsmodulen für die Elternarbeit im Alkohol- und Drogenbereich
» Ausarbeitung von Implementationsstrategien für die Elternbildung im Suchtbereich

Steuerungsmassnahmen
» Aufklären der Eltern hinsichtlich der Jugendschutzbestimmungen sowie der Klagemöglichkeiten gegen Regelbrecher

Schadensverminderung
» Früherfassung von Kindern aus Familien mit Abhängigkeitsproblemen
» Aufbau eines Unterstützungsangebotes für Kinder von Abhängigen


Lebensbereich Arbeitsplatz

Information/Früherkennung/Motivation
» Sensibilisierung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gegenüber Problemen des Alkoholkonsums am Arbeitsplatz
» Sensibilisierung für Alkoholgefährdung bei neuen Arbeitsformen
– Telearbeit
– Ein-Personen-Unternehmen

Steuerungsmassnahmen
– Förderung verbindlicher Richtlinien zum Umgang mit Alkohol in Betrieben

Schadensverminderung
– Flächendeckende Einführung von Früherkennungsprogrammen
– Verbesserung der Zusammenarbeit mit Ärzten und Fachleuten im sozialen Bereich
– Vermittlung von Know-how und Verbesserung der Zusammenarbeit mit lokalen Suchtberatungsstellen

Beratung/Therapie/Rehabilitation
» Erhaltung eines flächendeckenden Beratungs- und Therapieangebotes
Lebensbereich Freizeit/Sport

Information/Früherkennung/Motivation
» Sensibilisierung von Jugendgruppenleitern, Sporttrainern und anderen Vereinsleitern hinsichtlich der Wirkungen des Alkoholkonsums

Steuerungsmassnahmen
» Etablierung von Standards zum Umgang mit Alkohol in Sportvereinen und Jugendgruppen
» Förderung von Freizeitangeboten, die nicht auf den Konsum von Alkohol beruhen
» Verzicht auf Werbung für Alkohol im Zusammenhang mit Sport
» Limitierung des Alkoholausschankes an Grossanlässen

Schadensverminderung
» Förderung alternativer Transporte bei Jugendanlässen


Lebensbereich Gemeinde

Information/Früherkennung/Motivation
» Aufbau von gemeindeorientierten Gesundheitsprogrammen unter Einbezug der Alkoholprobleme
» Vernetzung der verschiedenen Sektoren der Gesellschaft im kommunalen Raum (Schule, Arbeitsplatz, Kirche, Freizeitorganisationen, Polizei usw.)
» Förderung von Freizeitangeboten, die nicht auf dem Konsum von Alkohol beruhen
» Früherkennung durch Sozialhilfeträger

Steuerungsmassnahmen
» Durchsetzen der Altersgrenzen in Gaststätten und Verkaufslokalen sowie an Volksfesten
» Durchsetzen der Bestimmungen des Strassenverkehrsgesetzes

Schadensverminderung
» alternative Transportmittel (Nez Rouge, Designated-driver-Programme etc.)


Wissensmanagement

Die Planung und Umsetzung des Nationalen Alkoholaktionsplanes ist eine komplexe Management-Aufgabe, die im Kern den effektiven Umgang mit relevantem Wissen bedeutet.

6 Kernprozesse des Wissens-Managements:
» Wissens-Identifikation
» Wissens-Erwerb
» Wissens-Entwicklung
» Wissens-(Ver-)Teilung
» Wissens-Nutzung
» Wissens-Bewahrung

Wissen betrifft verschiedenste interdisziplinäre Disziplinen (Epidemiologie, Soziologie, Psychologie, Politologie, Ökonomie, Medizin etc.).

Je nach Wissens-Ziel und Wissens-Identifikation ist auch gezielte eigene Forschung (Wissens-Entwicklung) gefragt.

Bund ist dafür verantwortlich, dass das für die nationale Ebene relevante Wissen
vorliegt.


Die Prioritäten in der Alkohol-Forschung

Generell ist festzuhalten, dass die Alkoholforschung in der Schweiz gemessen an der gesundheitspolitischen Bedeutung des risikoreichen Alkoholkonsums unterentwickelt ist. Eine Förderung von Centers of Excellence im Alkohol-Bereich tut Not.

Wichtigste Forschungslücken
» Epidemiologie
– systematisches Monitoring
– Längsschnittstudien
– Studien zur Co-Morbidität
– Multi-Center-Studien zur alkoholbedingten Morbidität und Behinderungen
– Risikoeinschätzungsstudien
– Alkohol und Ernährungsgewohnheiten
» Qualitative Forschung
– Alkohol und Lebenswelt spezifischer Zielgruppen
» Präventionsforschung
– Evaluationsstudien zur Wirksamkeit von präventiven Massnahmen in allen Lebensbereichen
» Behandlungsforschung
– Fall-Kontroll-Studien zur Wirksamkeit von Behandlungs- und Betreuungsmassnahmen
» Aktionsforschung
– wissenschaftliche Begleitung von schadensvermindernden Massnahmen
– Aktionsforschung in der Gemeinde
– Evaluation der Entwicklung der Alcoholpolicy in den Kantonen


Prioritäten für die Jahre 2001 bis 2005
Als PDF erhältlich
Nationales Programm Alkohol 2008–2012
Mitglieder Eidgenössischen Kommission für Alkoholfragen
Als PDF erhältlich
Fact-Sheet Eidg. Kommission für Alkoholfragen

(EUROPÄISCHER AKTIONSPLAN ALKOHOL 2000–2005) Vollfassung in PDF auf einer österreichischen Seite
Zusammenfassungen der Aktionspläne 1992 und 2000
auf dieser Seite
WHO Europäische Charta Alkohol 1995 im Web-Archiv

Alkoholmissbrauch kostet 6,5 Milliarden jährlich. (2004; im Webarchiv)
Der Kanton Zug hat als erster Kanton einen Alkohol-Aktions-Plan 2006-11 herausgebracht.
Positive Erfahrungen bei der Alkoholprävention in den Gemeinden
(2005)
Kantonale Alkohol-Aktionspläne (KAAP)

Aktionsplan Alkohol der DHS 2008
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Zurück:
1. Alkoholpolitik im Dienste der Gesundheit
(Einleitung, Index)
2 .WHO und Alkoholpolitik

3. WHO zu Alkohol und Gesundheit 1998 - 2001

3.1. Declaration on Young People and Alcohol (Stockholm 2001)
4. Schweizerische Alkoholpolitik - wohin?

5. Entwicklungen des Alkoholkonsums, der Alkoholkonsummuster und Probleme in der Schweiz
6. Chronik der Alkoholpolitik
7. Chronik der Alkoholpolitik im 21. Jahrhundert
7a. Alkoholpolitik unter der Bundeskuppel
9. Alkoholkonsum in der Schweiz

10. Historische Aktualitäten zur Alkoholpolitik
11. Alkoholpolitische Stellungnahmen
 
12. Europäischer Aktionsplan Alkohol
Hier:
13. Nationaler Alkoholaktionsplan
Weiter:
14. Schweizerische Gesetze über den Alkohol
15. Die neue Promille-Grenze
16. Prävention von Alkoholproblemen (Theoretischer Rahmen)
17. EU - Alkohol und Gesundheit

18.Welche Zukunft für die Schweizerische Alkoholpolitik?
19. Nationales Programm Alkohol 2008–2012

und ausserdem:
Beiträge zur Alkohol-Geschichte der Schweiz
Sechs alkoholpolitische Kraftakte: Volksabstimmungen
Zitate zu Alkohol
Gegen das überhandnehmende Brantweintrinken (1845)
Heim:
Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD


http://www.edimuster.ch/: Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com 16/06/06