ASA-News 01/2003
Sommer 2003

ASA - Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Abstinentenorganisationen

ASA Association suisse de societes d'abstinents


Es taget vor dem Walde, die Hasen laufen balde

Richard Müller, Direktor der SFA, schilderte im Jahre 2001 den Niedergang der schweizerischen Alkoholpolitik in einem Bericht für die WHO:

"Die Wiedergeburt des Nachtwächterstaates verknüpft mit der Globalisierung der Märkte und der Abschaffung der Handelsgrenzen haben ihren Niederschlag auch in der schweizerischen Alkoholpolitik gefunden: Alkohol wird zu einem Konsumgut, wie jedes andere auch. Ein Grossteil der bereits im 19. Jahrhundert entstandenen Gesetze, welche die Erhältlichkeit und den Zugang zu alkoholischen Getränken, aber auch deren Vermarktung beschränkten, sind denn auch abgeschafft worden oder ihre Abschaffung wird diskutiert".

In letzter Zeit häufen sich nun die Anzeigen, dass der Schweizer genug von der Freiheit der Wirtschaft(en) hat:

A: Auf den 1. Januar 2004 kann die Promillegrenze auf 0,5 gesenkt werden. Fast noch wichtiger ist die verdachtsfreie Atemluftprobe: "Fahrzeugführer sowie an Unfällen beteiligte Strassenbenützer können einer Atemalkoholprobe unterzogen werden."

B: Zürich will Massnahmen gegen das Überborden der Zahl der Wirtschaften ergreifen; es soll verhindert werden, dass Zürich "zur Festhütte verkomme". Zürcher beklagen sich "über schlaflose Nächte im trendigen Quartier", andere befürchten einen "Angriff auf die gute Laune in der Stadt Zürich".

C: Der Bundesrat hat dem Parlament einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer Sondersteuer auf Alcopops vorgelegt. Leider wollen "Interessierte Kreise" nicht, dass die Steuer auf alle Spirituosen erhöht wird.

D: In den Kantonen Bern, Genf, Basel... sollen öffentliche Tabak und Alkoholplakate verschwinden.

"Es taget vor dem Walde..."


Studientagung der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Abstinentenorganisationen ASA

6. September 2003 im Blaukreuz Ferienheim Hupp, Wisen SO

Nostalgische Rückblicke und erfrischende Ausblicke
Filme' Mixkurs' alkoholfreier Apero, Tagesaktualitäten


Direktionswechsel bei der SFA
Nach mehr als 15jähriger Tätigkeit wird Dr. Richard Müller als Direktor der SFA auf den 31. Oktober 2003 zurücktreten. Am 20. Juni 2003 hat der Vorstand der SFA in einem offenen Auswahlverfahren Herrn Michel Graf zu seinem Nachfolger gewählt. Herr Graf ist ein ausgewiesener Präventionsfachmann und leitet seit 11 Jahren die Präventionsabteilung der SFA und war bisher stellvertretender Direktor. Die ASA wünscht Richard Müller für die Zukunft alles Gute und dankt ihm für sein grosses Engagement während seiner Zeit bei der SFA. Michel Graf wünscht die ASA einen guten Einstieg als neuen Direktor und hofft weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit der SFA.

Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung der SFA vom 15. Oktober 2003

Wir freuen uns, Sie zu unserer ordentlichen Mitgliederversammlung einzuladen. Sie findet statt:

Mittwoch, 15. Oktober 2003, 13. 00 14.30 Uhr

Psychiatrische Universitätspoliklinik, Murtenstrasse 21, 3010 Bern, Hörsaal 4. Stock

Eine Traktandenliste kann bei der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme (SFA) bezogen werden. Anträge sind der SFA bis zum 10. September zuzustellen.
Anmeldung unter Tel: 021/ 32129 69 oder E Mail: info@sfa ispa.ch

Einladung zur ausserordentlichen Mitgliederversammlung der SFA vom 15. Oktober 2003

Wir freuen uns, Sie zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung einzuladen. Sie findet statt:

Mittwoch, 15. Oktober 2003, 14.45 16.00 Uhr

Psychiatrische Universitätspoliklinik, Murtenstrasse 21, 3010 Bern, Hörsaal 4. Stock

Traktanden: Gründung der Stiftung Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere
Drogenprobleme (SFA) und Auflösung des Vereins SFA
Anmeldung unter Tel: 021/ 32129 69 oder E Mail: info@sfa ispa.ch

Alkoholpolitisches

Alcopops sollen massiv teurer werden

Ständerat will Abgaben vervierfachen Auf alkoholhaltige Süssgetränke soll künftig eine Sondersteuer eingeführt werden. Damit will der Ständerat Jugendliche vom Alkoholkonsum abhalten. Der Ständerat hat in der Sommersession eine Vervierfachung der Sonderabgabe beschlossen. Alkoholhaltige Süssgetränke sogenannte Alcopops sind bei Jugendlichen und Kindern sehr beliebt. Nach dem Willen des Ständerats sollen sie deutlich teurer werden. Die kleine Kammer will die Jugendlichen auf diese Weise vom Konsum der Alcopops abhalten.
Nur eine Gegenstimme
Die bundesrätliche Vorlage war im Ständerat kaum umstritten und wurde mit 38 zu 1 Stimmen genehmigt. Sie bringt eine massive Erhöhung der Steuern: Für eine 2,75 Deziliter Flasche steigen Jiese von 45 Rappen auf 1,80 Franken, für eine 3 Deziliter Flasche von 50 Rappen auf 2 Franken. Damit würde eine 2,75 Deziliter Flasche neu rund 4.30 Franken kosten.
Reissender Absatz
In der Schweiz sind im vergangenen Jahr fast 40 Millionen Fläschchen Alcopops getrunken worden, verglichen mit 28 Millionen im Jahr zuvor. Die Preise sind tief; dazu kommt, dass ein typischer Alkoholgeschmack fehlt. Wegen des Zuckers und der Kohlensäure steigt dafür der Promillepegel im Blut schneller.

«Unsinniges zum Wohle der Motorradfahrer?»

Wer von einem Motorradfahrer gefährdet worden ist, der sich als menschliches Wurfgeschoss zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern durchpfeilt, wünscht sich schon mehr Vernunft bei den Motorradfahrern. Dass diese allerdings kollektiv mit einer Geschwindigkeitslimite von 80 km/h versehen werden sollen, lässt ebenso die Vernunft vermissen. Die Geschwindigkeitsdifferenz zu Autos und Lastwagen ergibt neue Gefahren, die einen allfälligen Sicherheitsgewinn durch tiefere Geschwindigkeit überkompensieren.
Eine gleichmässige Geschwindigkeit aller am Verkehr beteiligten Fahrzeuge ist ein unverzichtbares Element für die Sicherheit auf den Strassen. Mit der unsinnigen Forderung der Spezial-Temporeduktion für Motorräder wird auch gerade eine zweite sinnvolle Massnahme gefährdet:
Eine Senkung der Promille Grenze auf 0,2 Promille. Im Vergleich zum Autofahrer mit vier Rädern, mit Knautschzone und heute sogar elektronischen Hilfen für Fahrfehler, ist der Motorradfahrer sicherheitsmässig noch weit im Hintertreffen. Die Knautschzone sind seine Glieder, kleine Fahrfehler können schlimme Folgen haben. Allein das Bremsen auf Motorrädern ist eine heikle Aufgabe. Stabilität während einer Vollbremsung erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration, mithin also genau das, was durch Alkoholisierung auch unter der gesetzlich festgelegten Promille Grenze schon eingeschränkt ist.
(Leserbrief unseres Präsidenten Peter Ritschard zum Thema NZZ vom 27. Mai 2003)


Wichtige Internetadressen im Alkoholbereich

Aufgrund der letztjährigen Hupp Tagung ist vielleicht die Lust gestiegen, sich im Internet zu informieren. Gerade im Alkoholbereich sind einige Adressen vorhanden, die wichtige Informationen beinhalten. Hier eine Auswahl solcher Homepages:

http://www.alkoholpolitik.ch
http://www.iogt.ch
http://www.eav.admin.ch
http://www.blaueskreuz.ch
http://www.bag.admin.ch
http://www.bluecocktailbar.ch
http://www.alles-im-griff.ch
http://www.croix-bleue.ch
http://www. sfa-ispa. ch
http://www.anonyme-alkoholiker.ch

http://www.edimuster.ch/asa/


Datenplaner 2003/2004

30. August Tag der Nüchternheit (SAV)
6. September Hupp Tagung und DV der ASA in Wisen SO
15. Oktober Mitgliederversammlung der SFA Stiftungsgründung)
24. Oktober Generalversammlung des (Auflösung des Vereins)
25./26. Oktober Schweizerische Delegiertenversammlung des Blauen Kreuzes
13. November 7. Schweizerischer Solidaritätstag für Menschen mit Alkoholproblemen
29. Febr. 10. April 2004 Aktion Time out 2004


Beiträge und Daten von Veranstaltungen der Mitgliederverbände für die A~A NeWS nimmt
das Sekretariat gerne entgegen. Vielen Dank!


Impressum: Arbeitsgemeinschaft ASA, Hansruedi Seiler, Postfach 8957, 3001 Bern, Telefon 031 300 58 63, Fax 031 300 58 65
Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Abstinentenorganisationen
Arbeitsgemeinschaft ASA, Postfach 8957, 3001 Bern, Fon 031 300 58 63, Fax 031 300 58 65 - email: asa.asa@schweiz.ch - Internet: http://www.edimuster.ch/asa/
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Besuchen Sie unbedingt die Seite mit dem aussagekräftigen URL und dem spannenden Inhalt:

http://www.alkoholpolitik.ch/

"Wir möchten mit dieser Dienstleistung über aktuelle Trends und Hintergründe auf dem Gebiet der Alkoholpolitik informieren, Sie zum Mitdenken und vielleicht sogar zum Handeln anregen. Alkoholpolitik ist in der Schweiz wie auch in andern Ländern ein eher unbeliebtes Thema, weil sehr oft die eigene Konsumhaltung, wirtschaftliche Eigeninteressen oder einfach die gesellschaftliche Wirklichkeit einer objektiven Betrachtungs- und Handlungsweise im Wege stehen."