Ioannis Antonios Graf Kapodistrias


Ioannis Antonios Graf Kapodistrias, *11. Februar 1776 auf Korfu (Kerkyra), †9. Oktober 1831 ermordet in Nauplion

Bis 1797 gehörten die Ionischen Inseln mit Korfu zur Republik Venedig . Nach der Eroberung Venedigs durch Napoléon Bonaparte gelangten sie unter französische Herrschaft und bildeten 1800 unter russisch-osmanischem Protektorat die Republik der Ionischen Inseln, den ersten griechischen Staat der Neuzeit. Von 1807-1814 standen sie erneut unter napoleonischer Herrschaft, nach dem Sturz Napoleons übernahmen die Briten die Macht über das zunächst "Vereinigte Staaten der sieben Inseln“ genannte Territorium. Unter britischem Protektorat bildeten sich 1817 die innenpolitisch autonomen "Vereinigten Staaten der Ionischen Inseln“. 1864 traten die ionischen Inseln, nach einer Abstimmung im Parlament dem seit 1830 unabhängigen griechischen Staat bei, dem sie seitdem angehören (Wikipedia).

Kapodistrias studierte in Venedig und Padua Philosophie und Medizin. Er begann aber eine politische und diplomatische Laufbahn, von 1800 bis 1807 in den unter osmanischen Oberhoheit stehenden Ionischen Inseln.

1809 wurde er in das russische Aussenministerium nach Sankt Petersburg berufen. Dieses sandte ihn 1813 als Leiter der ersten diplomatischen Mission Russlands in die Schweiz und 1815 als Vertreter von Alexander I. an den Wiener Kongress. Seine Unterschrift steht unter dem Pariser Friedensvertrag, welcher die Epoche der Napoleonischen Kriege in Europa beendte. Kapodistrias wurde Vorsteher des Aussenministeriums des Russischen Reiches.

1822 quittierte Kapodistrias den russischen Staatsdienst wegen Meinungsverschiedenheiten über die Gründung eines griechischen Staate mit dem russischen Zaren. Er lebte in Lausanne und Genf im Exil, bis er 1828 das erste Staatsoberhaupt (Kybernetes) Griechenlands wurde. 1831 wurde er vom Clan der Mavromichalis (aus der Mani im Peloponnes) in Nauplion auf dem Weg zur Kirche St. Spyridon ermordet.

"Der Name von Kapodistrias gehört damit zur Geschichte Russlands, Griechenlands und der Schweiz. Jener Staaten, deren Bürger er war", betonte Botschafter Bratschikow am 15.02.08, dem Jahrestag der russischen Diplomatie. Kapodistrias habe mit seinem Leben und seiner Berufstätigkeit "in einer wunderbaren Weise im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts die Geschichte unserer Länder verbunden. In einer Epoche, welche in vieler Hinsicht entscheidend war für die nachfolgende Entwicklung unserer Völker und Länder, ja sogar Europas".

Im Auftrag von Zar Alexander I setzte er sich an der "Langen Tagsatzung" in Zürich (1814/15) für die Unabhängigkeit der Waadt von Bern und Genfs von Frankreich ein. Am Wiener Kongress (1814/15) erreichte er die Anerkennung der Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz als Gesamtstaat auf föderativer Grundlage. (Frédéric-César de la Harpe aus Rolle (1754-1838) war Erzieher von Zar Alexander, was dessen Interesse am Kanton Waadt und der Schweiz erklärt.)

In Anerkennung seiner Dienste zugunsten der Souveränität und Unabhängigkeit der Kantone Waadt und Genf und der Eidgenossenschaft im nachnapoleonischen Europa wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Lausanne und der Kantone Genf und Waadt ernannt.

Am 21. September 2009 wurde anlässlich des Besuchs des russischen Präsidenten Dmitri Anatoljewitsch Medwedew am Quai von Ouchy in Lausanne eine Büste zu Ehren Kapodistrias eingeweiht.



Die russischen Besucher brachten auch Bären mit.

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